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Mein Werdegang

Wie ich zum Motorradreisen kam

Die ersten Schritte

Meine Motorradkarriere begann ganz klassisch im zarten Alter von 16 Jahren mit einem 50ccm-Roller. Selbst umlackiert in Feuerwehr-Rot, auf dem Schulhof natürlich der König der Welt. Leider habe ich hier auch den klassischen Leidensweg mitmachen müssen, da er mir kurz vor meinem 18. Geburtstag gestohlen wurde. Tage später tauchte er auf niederländischer Seite im nahen Grenzgebiet wieder auf – ausgebrannt am Rande einer Schnellstraße. Die niederländische Polizei bewies absolutes Fingerspitzengefühl, indem man mich schriftlich aufforderte, „meinen Schrott zur Entsorgung abholen zu kommen“. Am Ende fand sich ein Schrotthändler, der sich der verkohlten Reste annahm.

Piaggio Sfera in Feuerwehrrot auf einem Parkplatz
Yamaha XJ600S auf einem Feld in der Abendsonne

Das erste Motorrad

Aber schon kurz darauf, pünktlich zu meinem 18. Geburtstag im Jahr 2009, war ich mit dem Motorradführerschein Klasse A fertig. Und damit erfolgte das Upgrade auf eine Yamaha XJ600S Diversion von 1992. Für einen Grünschnabel wie ich es damals war, jung, unerfahren und arrogant, der perfekte Hobel für den Einstieg. Die Drossel, fehlende Assistenzsysteme und die Arbeit am Choke ließen mich das Motorradfahren von Grund auf lernen. Denn natürlich war die XJ600, selbst als sie ab 2011 nicht mehr gedrosselt war, irgendwann nicht mehr „gut“ genug. Da ich nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über unterwegs bin, fehlte es mir schnell an Leistung und vor allem an Komfort auf längeren Touren. Denn mehr und mehr bekam ich Lust darauf, mich nicht mehr nur auf Wochenendtouren zu beschränken.

Der Komfort auf längeren Touren zog 2012 mit einer fast brandneuen BMW F800GS ein. Ich fing eine kaufmännische Ausbildung im lokalen BMW-Autohaus an, zu dem auch eine Motorradabteilung gehört, und kam so in den näheren Kontakt zu den Motorrädern der Marke. Die F800GS bot mir einige Verbesserungen: Wesentlich höher, was mir bei meinen 1,86m sehr gelegen kommt. Als GS ist sie auf längere Fahrten auch mit Gepäck ausgelegt und bot bereits damals serienmäßig Spielereien wie eine Griffheizung. Ob Urlaub, Arbeit oder alltägliche Dinge wie Einkaufen gehen, die F800GS war ein großartiges Motorrad. Ich habe damit alles gemacht – bis auf Fernreisen. Klingt komisch, wenn man bedenkt, was ich heute für Touren unternehme, aber damals war es für mich noch eine "Fernreise", wenn es an das andere Ende Deutschlands ging. Es dauerte noch einige Jahre, bis das nächste Kapitel meiner Laufbahn aufgeschlagen wurde.

F800GS an einem Anleger an der niederländischen Nordsee

Die erste GS

F800GS mit Seitenkoffer n und Packtasche vor einer Holzhütte in Schweden
F800GS mit Seitenkoffern und Packtasche auf einem Parkplatz

Die erste Fernreise

Und dieses Kapitel begann 2016. In dieser Zeit packte ich meine sieben Sachen und zog für ein Jahr ins schwedische Östersund, um dort die letzten beiden Semester meines Studiums zu verbringen und meine Abschlussarbeit zu schreiben. Und die Zeit dort war definitiv eine der prägendsten meines Lebens, denn ein Teil von mir blieb da oben und ist nie nach Deutschland zurückgekehrt. Die Natur, die Tiere, die Weite des Landes und so vieles mehr haben mich damals wie heute fasziniert, und ich war seitdem unzählige Male wieder oben. Der kurze, aber intensive Sommer in Schweden macht süchtig, vor allem, wenn man vorher seinen ersten schwedischen Winter erlebt hat.

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Als sich mein Studium im Sommer 2017 dem Ende zuneigte, wollte ich mehr vom Land entdecken. Und so flog ich kurzerhand nach Hause, baute die GS fernreisetauglich aus und fuhr mit ihr in nur zwei Tagen die über 2.000 Kilometer von Aachen nach Östersund zurück. Kurz darauf befand ich mich auf meiner ersten richtigen Fernreise, die mich immer nach Norden und bis hoch in den Polarkreis führte. Diese Reise habe ich dann zum ersten Mal auch mit einer billigen Actioncam festgehalten, um Familie und Freunde Zuhause daran teilhaben zu lassen. So entstanden die ersten Videos auf meinem YouTube-Kanal. Und obwohl mir das Wetter während dieser Tour einen dicken Strich durch meine Rechnung machte, hatte ich Blut geleckt. In der Folge legte ich mir nach und nach alles Notwendige an Ausrüstung zu, um mit dem Motorrad auch länger und unabhängig von festen Unterkünften verreisen zu können, sowie die notwendigen Kameras für Reisedokumentationen.

Der Weg zum heutigen Reisen

2020 war dann ein Jahr voller Veränderungen – unter anderem mit einem neuen Motorrad. Schon seit meiner Zeit bei BMW hatte ich von der R1200GS geträumt. Die kam damals als neue wassergekühlte Version auf den Markt, und ich nahm mir vor, diesen mächtigen Boxer eines Tages selbst zu fahren. Diesen Traum erfüllte ich mir im Sommer 2020 mit einer BMW R1250GS und dem dazugehörenden Ausstattungspaket. Noch im selben Jahr ging es auf zwei große Touren, erst auf Jungfernfahrt (natürlich nach Schweden!) zum Test der Maschine und meiner neuen Ausrüstung, und einen Monat später bis hoch ans Nordkap. Daraus entstand auch meine erste große Reisedoku auf meinem YouTube-Kanal und war der Startschuss für meine Freude am Reisevlogging.

Seitdem befinde ich mich auf dem langen Weg, mit jeder neuen Reise die Messlatte für die Qualität meiner Videos noch ein Stück höher zu legen. Überzeuge dich selbst!

R1250GS offroad auf einer Rampe
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